Text der Preisverleihung 2004 der Friedrich-Rudolf-Engelhard Stiftung: |
BINGEN Mit der "erlebbaren und erfahrbaren" Arbeit auf CD über die "villa rustica" von Cornelius
Krüger hält in diesem Jahr das moderne Computer-Medium erstmals Einzug in die Phalanx der literarischen, bildnerischen und
handwerklichen Kunst-Beiträge, die die Friedrich Rudolf Engelhardt-Stiftung mit Preisen auszeichnet.
Von unserem Mitarbeiter Siegfried Wenisch
Infiziert mit dem "Römervirus" hatte der 14-Jährige aus Bingen seine Sommerferien geopfert und unter dem
Titel "Ausgegraben und angeklickt" eine dreidimensionale Computeranimation über die "villa rustica"
erstellt. Die Stiftung belohnte die Arbeit mit 150 Euro Preisgeld.
Der Binger Heimatforscher Engelhardt hatte anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt am 1. Dezember 1984
den Betrag von 10000 Mark gestiftet. Auch nach seinem Tod soll diese Stiftung Bürger jeden Alters anregen, sich mit der
Geschichte Bingens zu beschäftigen. Die Stiftungssatzung verfügt, alljährlich am Geburtstag des Stifters
Preisträger aus dem Zinsertrag des Stiftungsvermögens auszuzeichnen, das seinerzeit durch Anneliese Burlein,
langjährige verdiente Mitarbeiterin der VHS, um weitere 4000 Mark aufgestockt wurde.
Der Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Kulturdezernent Thomas Feser und seinen Juroren Beate Goetz, Gisela Nitsche und Manuela Beck
begrüßte jetzt die Preisträger im Sitzungssaal der Burg Klopp zur Preisverleihung. "Wir haben keine Wertigkeit
festgelegt und auch die Reihenfolge weitgehend offen gelassen, denn die eingereichten Arbeiten sind in Form und Art allesamt
individuelle Stücke, die Zeugnis ablegen vom vielfältigen und breiten künstlerischen Schaffen in Bingen", betonte
der Kulturdezernent.
Klassenlehrerin Ingrid Schinnerer und ihre 4c der Grundschule lieferten einen "Guckkasten vom Tor zum Mittelrhein bis zur
Loreley" ab, eine bemerkenswerte Arbeit der zehnjährigen Kinder. Mit der Graphit- und Kohlezeichnung "Wisse die Wege
des Herrn -Hildegard von Bingen" machte Marco Heuser (18) auf sich aufmerksam. Für seine literarischen Einreichungen
"Maximus Rhenus - wie der Hesselen zum Rochusberg wurde", gehörte Hans Tönjes Redenius zu den Preisträgern.
Maria Dörnemann-Saufhaus, vertreten durch die Malerin Lioba Blum, wurde für ihr ansprechendes ölgemälde
"Freundschaft und Verbundenheiten" ausgezeichnet. Das Aquarell "Brücke aus Eis- zu Fuß über den
Rhein" von Klaus Klein fand ebenso lobenswerte Anerkennung wie die 12 Zeichnungen Binger Motive von Judith Walz. Die Klassen
sieben und acht der Hildegardisschule hatten unter Betreuung der Klassenlehrerinnen Petra Görner und Ria Mebus im Rahmen ihres
Halbjahresprojekts "Bingen und seine vielfältige Bedeutung" ein Video über Bingen unter Teamleitung von Katharina
Schmelzer (14) erarbeitet sowie ein zeichnerisch gestaltetes Gedicht über Bingen verfasst. Jana Michel brachte die wohlgesetzten
Verse zu Gehör.
Mit dem Dank für das Engagement der Preisträger vergab Bürgermeister Feser Urkunden und verschieden dotierte Preise,
wobei der ideelle Wert für die Geehrten sicherlich den vergebenen Geldpreis übersteige.
Bildunterschrift:
Mit Pinsel, Stift, Schere und erstmals auch mit dem PC haben Binger Bürger sich gestalterisch mit der Geschichte der Stadt
auseinandergesetzt. Die Engelhardt-Stiftung vergab jetzt die Preisefür die besten Arbeiten. Foto: hbz/Jörg Henkel
© Allgemeine Zeitung Bingen vom 18. November 2004