Bilder von der Hindenburgbrücke und der Trasse:


 

Die SW-Aufnahmen der Brücken stammen aus privater Quelle und aus der Zeit um 1920-1930 :


Hindenburg-Brücke

Die Hindenburg-Brücke bei Bingen-Kempten



Nahebrücke

Eisenbahnbrücken über Rhein und Nahe (1914-1945)


Die Hindenburg-Brücke verband den rechtsrheinischen Schienenstrang zwischen Rüdesheim und Geisenheim über den Rhein bei Bingen-Kempten mit der linksrheinischen Seite. Von dort ging es weiter in Richtung der Nahetal-Strecke mit Überquerung der Nahe mit Anbindung an die Trasse Bingen - Bad Kreuznach bei Münster- Sarmsheim. Ferner bestand noch eine Anbindung südlich Kempten an die Trasse nach Ockenheim und weiter in Richtung Mainz.

Diese Brücken wurden in den letzten Kriegstagen 1945 von den abziehenden deutschen Truppen gesprengt. Die Bahnstrecke wurde nach Kriegsende nicht mehr in Betrieb genommen.

Zur Zeit wird über die Errichtung einer Strassenbrücke ber den Rhein auf der alten Hindenburgtrasse diskutiert.

Die Nahebrücke bei Münster- Sarmsheim


Alter Schotter


Alle drei Bilder © Jürgen Körner



 

Einige Anmerkungen zur Hindenburgbrücke:

Seitenansicht

Technische Daten:

Überquerung des Rheines in einer Breite von etwa 900 m. Gesamte Brückenlänge: 1175 m - Gelagert auf 18 Pfeilern, davon trugen 8 Basaltpfeiler die komplett aus Eisen und Stahl gefertigte Bogenbrückenkonstruktion. An den Landseiten wurden für Lager und Auffahrrampen weitere 12 Flutpfeiler montiert. Für die damaligen Verhältnisse hatte die Brücke mit 169 m Bogenfachwerkträgern eine außerordentliche Stützweite.

Die Gesamtbreite der Brücke:

12 m (einschl. je eines beidseitigen Fussweges); 2 Gleisanlagen benötigten eine Breite von 7 m.


Die damaligen ausführenden Firmen:

Grün & Bilfinger (heute Bilfinger und Berger) aus Mannheim zusammen mit Firma Holtzmann und Co. aus Frankfurt/M. führten die Pfeilerarbeiten aus. Aufschüttung der Bahndämme wurde von Firma Gerber und Söhne erledigt. Lieferung der Eisenkonstruktion durch die Firma Gute Hoffnungshütte in Oberhausen und Werke in Gustavsburg. Ungefähr 300 ausländische Arbeiter (zahlreiche italienischer Abstammung) waren am Bau der Brücke, hauptsächlich bei Erdarbeiten mit beschäftigt. Einige siedelten sich in den angrenzenden Gemeinden Kempten und Gaulsheim an.



Chronologie:

1900 Diskussions-Vorlage des Planes zum Bau einer Rheinbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim durch den zuständigen preußschen Minister (entspricht dem heutigen Verkehrsminister) im preußschen Abgeordnetenhaus.
1913 Beginn der Bauarbeiten
1915 am 16. August Fertigstellung und Einweihung der Brücke.
1945 Zerstörung der Vorbrücke bei einem Fliegerangriff in den Mittagsstunden des 13. Januar; Pioniere der deutschen Wehrmacht sprengten in den Tagen um den 15. März die Brückenkonstruktion.


Vogelperspektive Zerstörte Brücke

Quellenangabe: Archiv der Stadtverwaltung Bingen



 

Weitere Aufnahmen der Brücke aus der Allgemeinen Zeitung:


Panoramabild

In den 30er Jahren entstand dieses Panoramabild von Karl Kühn.
Im Vordergrund ist die Zahnradbahn von Rüdesheim zur "Germania" zu sehen.
(AZ-Ausgabe vom 4.April 2001)


Panoramabild Rüdesheim

Eine weitere schöne Aufnahme von Rüdesheim mit der Hindenburgbrücke im Hintergrund zeigt diese alte Postkarte.



Brücke aus Fussgängersicht

Die Hindenburgbrücke spannte sich zwischen 1915 und 1945 über
den Rhein bei Bingen und Rüdesheim.
Archivbild: Karl Kühn (AZ-Ausgabe vom 29.März 2001)



Brücke mit 2 Kindern im Vordergrund

Bild aus der AZ vom 12. November 2002



Bogen bei Rüdesheim

Wilhelm MICHEL, * 1908 , Horn.
Foto zur Verfügung gestellt von Gerhard Michel, Hürth


Dieses Bild zeigt den Bogen bei Rüdesheim, Blick flussaufwärts, im Hintergrund Rheinhessen und durch die Bäume verdeckt am Horizont Gau- Algesheim. Die Aufnahme entstand 1932. Auf der Brücke befinden sich zwei Fußgänger, links im Bild Signaleinrichtungen der Blockstelle Hindenburgbrücke.

An dieser Stelle auch nochmals Danke an den Herrn Michel, der dieses interessante Foto zur Verfügung gestellt hat.



 

So sieht es heute (Januar 2000) an der ehemaligen Trasse aus:

Bitte klicken Sie die entsprechenden Punkte im Lageplan an.

Streckenplan

Lageplan der alten Trasse:
(Der ehemalige Trassenverlauf wurde manuell eingetragen)


Hindenburgbrücke über den Rhein bei Kempten
Alte Straßenbrücke (Rochusberg-Ockenheim)
Alte Fußgängerbrücke
Brückenkopf auf Dietersheimer Seite
Brückenkopf auf der Seite Münster-Sarmsheim
Brückenkopf auf der Rüdesheimer Seite
Teil der östlichen Auffahrt mit Überquerung der B42


 

Reste der Brücke zwischen Bingen und Rüdesheim am 23.4.2003
Bild von H. Joachim Sbrisny aus der AZ vom 23. April 2003,
im Vordergrund die Rüdesheimer Seite


Bericht über das Heimatjahrbuch 2003 aus der AZ vom 9.11.2002
Bericht aus der AZ vom 9. November 2002



Aktuell:


Am 26. März 2007 wurde östlich der Schlittwegbrücke und östlich von Büdesheim Platz für einen neuen Verkehrskreisel geschaffen. Dieser Kreisel bindet heute über eine Verlängerung das östliche Ende der Berlinstrasse mit der Fachhochschule an. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde auch im Bereich der B9 die alte Bahntrasse kurzfristig freigeräumt. Sehen Sie sich von diesem Tage einige mitgebrachte Impressionen an.



 

Epilog:

Aufnahme vom 29.07.2000 Diese Seite wurde erstellt um an diese alte Trasse zu erinnern. Der Zahn der Zeit nagt doch arg an den noch verbliebenen Überresten. So wurden alle Bahndämme bis auf kleine Reste geschliffen; der Brückenkopf auf der rechten Naheseite wurde auch bis auf rudimentäre Reste zerstört. Aber auch der natürliche Zerfall trägt dazu bei, daß z.B. die alte Fußgängerbrücke wegen Einsturzgefahr nicht mehr begehbar ist. Weiterhin ist der ehem. Trassenverlauf parallel zur B9 stellenweise zugewuchert und durch Baumschnitt und sonstigem Unrat kaum begehbar. Auf der Rüdesheimer Seite wurden ebenfalls einige Dämme und eine Brücke beseitigt, um Raum für Gewerbegebiete zu schaffen.
Blick auf die alten Pfeiler (Juli 2000)  

Zur Zeit ist der Bau einer neue Straßenbrücke über den Rhein an evtl. gleicher Stelle wie die ehem. Eisenbahnbrücke im Gespräch. Bleibt zu hoffen, daß es bald wieder möglich ist, so wie damals, ohne auf tagsüber nur halbstündigen Fährverbindungen angewiesen zu sein, die trennende Wirkung des Rheines mit Hilfe dieser Brücke aufzuheben.


In eigener Sache:

Wer weitere Informationen und Bilder aus der Zeit um 1930 über diese Strecke besitzt (z.B. genaue Trassenpläne, Bilder mit Zügen, alte Zeitungsberichte, event. sogar Filmmaterial) möge sich bitte bei mir melden.



Bei Amazon.de ist ein interessantes Buch aus dem EK-Verlag von Hans-Wolfgang Scharf erhältlich. Dort sind die alten Eisenbahn Rheinbrücken von Konstanz bis Wesel in ihrer Geschichte und Schicksale mit zahlreichen Bildern beschrieben. Auch die Hindenburgbrücke bei Bingen ist erwähnt; ein seltenes Betriebsbild von dieser Brücke ist in diesem Buch ebenfalls enthalten.




Bingen

© Jürgen Körner

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