Drei Zeitungsberichte zur Preisverleihung 2005 der Friedrich-Rudolf-Engelhardt Stiftung:


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Ein Bericht der Allgemeinen Zeitung vom 24. Oktober 2005 :


Mit römischen Bauten befasst

Friedrich-Rudolf-Engelhardt-Stiftung zeichnet fünf Preisträger aus

Vom 24.10.2005

Von
Siegfried Wenisch

BINGEN Mit der Ausarbeitung zu römischen Bauten in Bingen hat sich Jürgen Körner (46) bei den Juroren der Friedrich-Rudolf-Engelhardt-Stiftung Lob und Anerkennung verschafft. Der 46-jährige Büdesheimer wurde bei der diesjährigen Preisverleihung mit 100 Euro ausgezeichnet und entsprach mit seiner Arbeit voll dem Grundgedanken des Binger Heimatforschers.

Anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Bingen am 1. Dezember 1984 hatte Engelhardt den Stiftungsfuß von 5 112,92 Euro eingebracht. Mitbürger, auch Schüler, anzuregen, sich mit der Geschichte Bingens zu beschäftigen, sich mit den Ergebnissen dieser Bemühungen zu bewerben und sie mit den Zinserträgen zu bedenken, war der Grundgedanke seiner Stiftung.

Thomas Feser begrüßte die Preisträger im Sitzungssaal der Burg Klopp zur Preisverleihung. "Die eingereichten Arbeiten sind in Form und Art allesamt individuelle Stücke, die Zeugnis ablegen vom vielfältigen künstlerischen Schaffen in Bingen", betonte der Kulturdezernent.

Der Stiftungsrat, dem neben Feser die Juroren Beate Goetz, Gisela Nitsche und Manuela Beck und erstmals Beatrice Hagemann-Hanne angehören, hatte von den neun eingereichten Vorlagen noch vier weitere Arbeiten auszuzeichnen.

Franziska Diesing (17) aus Ingelheim beschäftigte sich mit Übersetzungen von Original- Schreiben über den gemarkungsmäßigen Zuschnitt des Binger Waldes zur Zeit der französischen Revolution aus dem Jahre 1802. Zu den verschlungenen und weitgehend unsauberen Handschriften in altfranzösischer Sprache sagte sie im Spaß: "Die hatten damals wohl noch keine Rechtschreibreform, sonst hätte ich wohl nicht solche Schwierigkeiten gehabt", und nahm Urkunde und den mit 75 Euro dotierten Scheck entgegen. Dritter Preisträger war Walter Hoffmann, sein Lichterbogen mit der Silhouette der Rochuskapelle in einer Laubsägearbeit nach erzgebirgerischer Volkskunst wurde mit 50 Euro belohnt.

Marcus Mohrs verfasste Mundartgedichte über Bingen, von denen er eine Hörprobe zum Besten gab. Seine Einreichungen wurden mit 25 Euro belohnt, ebenso wie die literarischen Schriften von Hubert B. Schmitt, der mit der Mundartgeschichte "Büdesheimer Kerb" und dem "Lied der Heimatliebe zu Büdesheim" den Rat überzeugte. "Im kommenden Jahr wird es zu keiner Preisvergabe kommen", bedauerte Feser.

Bildunterschrift:

Vor der Laubsägearbeit von der Rochuskapelle versammeln sich die Preisträger und Juror - Franziska Diesing (von links), Hubert B.Schmitt, Thomas Feser, Marcus Mohrs, Walter Hoffmann und Jürgen Körner.     Foto: Edgar Daudistel



© Allgemeine Zeitung Bingen vom 24. Oktober 2005





Ein Bericht der Neuen Binger Zeitung vom 26. Oktober 2005 :


Aus Liebe zu Bingen

Fünf Preisträger mit dem Friedrich-Rudolf-Engelhardt-Preis ausgezeichnet

BINGEN. Bereits 1985 hat Heimatforscher Friedrich Rudolf Engelhardt am Tag der Übertragung der Ehrenbürgerurkunde seine gleichnamige Stiftung ins Leben gerufen.

In der vergangenen Woche, genau am 111. Geburtstag des Stifters wurden nun zum 20. Mal die Preise aus dem Erlös der Zinserträge vergeben. Die Liebe zur Heimat und zur Heimatkunde sind die Auswahlkriterien.

Fünf Arbeiten wurden mit Geldpreisen zwischen 25 und 100 Euro ausgezeichnet. Jürgen Körner, der in Büdesheim geboren wurde und nun im Emsland lebt, beschäftigte sich mit einer Ausarbeitung zu römischen Bauten in Bingen, als Grundlage diente ihm ein Artikel aus der Neuen Binger Zeitung. Körner bekam den ersten Preis.

Die 17jährige Franziska Diesing wohnt zwar in Ingelheim, wurde aber durch ihren Opa auf die Idee gebracht, am Wettbewerb teilzunehmen. Sie hatte sich eine besonders diffizile Arbeit ausgesucht: Die Übersetzung von Schreiben über den gemarkungsgemäßen Zuschnitt des Binger Waldes aus dem Französischen. Die Probleme dieser Arbeit lagen in der Entzifferung der Schrift und der damals nicht vorhandenen einheitlichen Rechtschreibung. Ihr wurde von der Jury der zweite Preis zuerkannt.

Walter Hoffmann aus Münster-Sarmsheim zeigt seine Heimatliebe mit einem Lichterbogen nach erzgebirgischer Volkskunst, der die Rochuskapelle darstellt.

In literarischer Form waren die Eingaben von Marcus Mohrs (ein Mundartgedicht über die Rochusprozession) und von Hubert B. Schmitt zur Büdesheimer Kerb und einem Lied über die Heimatliebe zu Büdesheim.

Bürgermeister Thomas Feser dankte den Teilnehmern des Wettbewerbs und hob ihren Verdienst um die Heimatgeschichte hervor.

Der nächste Preis der Friedrich-Rudolf-Engelhardt-Stiftung wird erst wieder 2007 verliehen. In Zukunft soll dieser zweijährige Rhythmus beibehalten werden.       gg

Bildunterschrift:

vl.: Franziska Diesing, Hubert B. Schmitt, Bürgermeister Thomas Feser Marcus Mohrs, Walter Hoffmann und Jürgen Körner.     Foto: G. Grab


© Neue Binger Zeitung 2005




Ein Bericht des Binger Wochenblattes vom 27. Oktober 2005 :


Mit viel Liebe zur Heimat

Friedrich-Rudolf Engelhardt-Preis verliehen / Beeindruckende Arbeiten

BINGEN (hem) - Bingen und Umgebung wurden von den diesjährigen Preisträgern des Friedrich-Rudolf-Engelhardt-Preises ins rechte Licht gerückt. Die Jury, bestehend aus Manuela Beck, Beate Götze, Gisela Nietsche und Bürgermeister Thomas Feser, hatte die Qual der Wahl und stand vor der sowohl schwierigen wie auch beeindruckenden Aufgabe, dem Stiftungsgedanken des Binger Heimatforschers, Friedrich-Rudolf Engelhardt, Rechnung zu tragen.

Den ersten Platz sicherte sich Jürgen Körner, der mit einer Ausarbeitung zu römischen Bauten in Bingen eine CD erstellt hat, die auch für künftige Stadtführungen relevant sein könnte. "Ich habe meine Wurzeln in Bingen und wurde durch meinen ehemaligen Schulleiter Elz an die Binger Geschichte herangeführt. Bis heute habe ich das Interesse an meiner Heimatstadt nicht verloren und begebe mich immer wieder auf Spurensuche", erklärt der Preisträger sein heimatkundliches Engagement.

Die 17-Jährige Franziska Diesing hat eine Übersetzung vom Schreiben über den gemarkungsmäßigen Zuschnitt des Binger Waldes angefertigt und mit dieser Arbeit nicht nur die Jury verblüfft. Auf die Frage nach der Motivation zu einem solchen schwierigen Unterfangen sagt sie schlicht: "Mein Opa Adam Strack hat mich dazu gebracht. Er hatte diesen alten, französischen Text vorliegen und niemand konnte oder wollte ihm bei der Übersetzung helfen. Also habe ich mich daran gesetzt. Es war aufregend, interessant und sehr lehrreich."

Marcus Mohrs und Hubert Schmitt bereicherten die literarische Ecke. Mit ihren Texten und Gedichten dokumentieren die beiden Literaten die Liebe zur Heimat und Bingen.

Walter Hoffmann überraschte die Jury mit einem filigranen Lichterbogen der Rochuskapelle nach erzgebirgerischer Volkskunst. Bürgermeister Feser lobte die Kreativität der Preisträger und dankte für die bereichernden Arbeiten. Ein Dank ging auch an Jurymitglied Beate Götze, die nach 16 Jahren aus der Jury ausscheidet.

"Der Friedrich-Rudolf-Engelhardt-Preis wird ab sofort im Zweijahresrhythmus verliehen", ließ Feser wissen. Man wolle das Stiftungsgeld längerfristig festlegen, um mehr ausschütten zu können.

Bildunterschrift:

Die Preisträger v.l.: Franziska Diesing, Hubert Schmitt, (Bürgermeister Thomas Feser), Marcus Mohrs, Walter Hoffmann und Jürgen Körner (1. Preis). Foto: Heim


© Binger Wochenblatt 2005





Preisverleihung 2005

© Jürgen Körner